Vorbereitung eines Bankgesprächs
In Vorbereitung eines Bankgesprächs für eine Kreditfinanzierung sollten bestehende sowie noch zu gründende Unternehmen folgende Unterlagen vorbereiten:
- Ergebnis- und Liquiditätsplanung für die nächsten 3 bis 5 Jahre.
- Investitionsplanung der beabsichtigten Investitionen
- Kapitalbedarfsplanung hinsichtlich Eigen- und Fremdmittel
- Businessplan
- Sicherheitsplan
- bei bestehenden Unternehmen
Jahresabschlüsse der letzten 3 Jahre
Aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen
Aufstellung der Forderungen, Verbindlichkeiten, Lagerbestände und Auftragsbestände - Fördermöglichkeiten durch Zuschüsse, Bürgschaften oder Förderkredite
- Einschätzung der eigenen Unternehmenslage (siehe unten)
Da die Banken durch Anwendung von Basel II für Kredite eine Ausfallwahrscheinlichkeit berechnen und demnach auch die Konditionen festlegen, sollte sich jeder Kreditnehmer anhand folgender Checkliste selbst beurteilen. Durch Beantwortung möglichst weniger Punkte mit einem „nein“ kann positiver Einfluss auf die Rating-Bewertung genommen werden. Ferner dient die Liste auch der Einführung eines eigenen Risiko-Management-Systems, um Risiken frühzeitig zu erkennen und somit nachhaltig einer Insolvenzgefahr vorzubeugen:
- Kann das Unternehmen alle Verbindlichkeiten fristgerecht bezahlten (ohne Mahnungen und Überziehung der eingeräumten Kreditlinien)?
- Können aus den erzielten Gewinnen die erforderlichen Kapitaldienste geleistet werden?
- Erlaubt die Eigenkapitalquote zeitweilige Verluste oder Neukreditaufnahmen für Wachstum und Investitionen (Eigenkapitalanteil über 20%)?
- Entwickeln sich (auch die prognostizierten) Umsätze und Gewinne des Unternehmens positiv?
- Ist das Leistungsangebot ausgewogen und konkurrenzfähig?
- Entwickelt sich die Branche positiv im Sinne eines Marktwachstums und attraktiver Marktchancen?
- Sind die Unternehmensziele und Strategien schriftlich fixiert?
- Erfolgt die Produktion/Leistungserstellung produktiv, d.h. bei hoher Auslastung mit geringem Ausschuss und möglichst ohne Engpässe?
- Ist die Produktion/die Betriebsausstattung auf dem neuesten Stand der Technik?
- Hat das Unternehmen gute Lieferantenverbindungen (geeignete Qualität der zugelieferten Produkte/gute Einkaufskonditionen, geringe Abhängigkeiten)?
- Existiert im Unternehmen ein angemessenes Qualitätsmanagementsystem?
- Sind der aktuelle Auftragsbestand und die künftige Kapazitätsauslastung zufrieden stellend?
- Arbeiten Außen-, Innen- und Kundendienst gut organisiert und im Sinne der Unternehmensziele?
- Entwickelt und pflegt das Unternehmen regelmäßig und systematisch die Beziehungen zu alten und neuen Kunden?
- Arbeitet das Unternehmen mit einem systematischen Marketing (Marktforschung, Marketing-Mix)?
- Stehen zeitnahe monatliche Auswertungen über die wirtschaftliche Situation zur Verfügung (BWA, Summen- und Saldenliste)?
- Führt das Unternehmen eine realistische Mehrjahresplanung mit den Daten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung durch?
- Erfolgen regelmäßig unterjährige Soll-Ist-Abgleiche und Abweichungs-analysen und werden die Planungen fortgeschrieben (Rollierende Planung)?
- Analysiert das Unternehmen das eigene Umfeld regelmäßig auf Risiken, die die Unternehmensentwicklung negativ beeinflussen könnten?
- Verfügen die Mitarbeiten (auch zukünftig) über die für ihre jeweilige Tätigkeit erforderliche Qualifikation und Erfahrung?
- Sind für besonders wichtige Personen im Unternehmen Vertretung und Nachfolge geregelt (auch für den Inhaber selbst)?
- Erlauben die Führungs- und Organisationsinstrumente ein zielgerichtetes und effektives Arbeiten?
- Entspricht die derzeitige Rechtsform und Unternehmensstruktur (Beteiligungen/Kooperationen) den Anforderungen an das Unternehmen?